Rassestandart 1987

Neuer Text Rassestandard aus dem Beardiejahrbuch 1987

gefunden von Claudia
Verfasst von Marina van Eijkelenburgten Haaft und übersetzt von Ursula Müller.


Allgemeine Eigenschaften

Der Bearded Collie ist ein wildfangähnlicher Hund, der im täglichen Leben nicht besonders hübsch aussieht. Er ist gerade groß genug, um eine ganze Sitzbank zu besetzen, andererseits ist er so klein, daß er sich gerade noch neben seinen Herrn quetschen kann, wenn dieser schneller auf der Sitzbank saß. Der Bearded Collie ist sehr auf seinen Herrn fixiert und ständig in seiner Nähe, insbesondere vor seinen Füßen Diese typische Eigenschaft wird besonders in engen Durchgängen deutlich, wo der Beardie sich im letzten Moment vor die Füße des Herrchens zwängt.


Charaktereigenschaften

Der Bearded Collie ist ein sehr lebhafter und aktiver Hund, besonders in ungünstigen Augenblicken. Auch ist er sehr intelligent, die Spielvariationen, die er sich ausdenkt, sind schier unerschöpflich. Angesichts dessen, daß der Beardie von altersher ein Arbeitshund war, arbeitet er gerne mit Pfoten und Beinen. Besonders liebt er Arbeiten wie Graben im Garten, Zusammentreiben oder Nachlaufen von Schafen ( auch zu verwechseln mit Mofas, Fahrrädern, Pferden oder anderen Objekten, die sich mit einiger Geschwindigkeit durch sein Gesichtsfeld bewegen ). Der Beardie ist dank seines Arbeitseifers gut zum Gehorsam zu erziehen. Es sei denn, er sieht das Eine oder Andere nicht ein. Wegen dieser Eigenschaft ist er eine bekannte Erscheinung in Ausbildungsvereinen, wo vor allen Dingen die anderen Übungsteilnehmern,er viel Spaß an ihm haben. Der Beardie ist kein aggressiver Hund. Fremde begrüßt er stürmisch mit dem sog. "Beardie-Gebell-und-Pfoten-Ritual": Unter unablässigem Bellen versieht er die Kleidung der Besucher ( helle Farben werden bevorzugt ) mit zahlreichen Autogrammen, denn der Beardie ist sich seiner großen Popularität sehr bewußt. Es ist schon vorgekommen, daß Einbrecher hierdurch die Flucht ergriffen. Häufiger kommt es vor, daß sich Freunde und Bekannte nach so einer Begrüßung nicht mehr sehen lassen.

Kopf


Der Beardie hat einen breiten Schädel mit viel Platz für das Gehirn, der aber beim Beklopfen verdächtig hohl klingt. Doch steckt in dem gut geformten Schädel eine starke Phantasie, die sich in allerlei Spielen und Streichen äußert. Der Beardiekopf hat eine kräftige Schnauze, die gerne überall hinein gesteckt wird. Die Nase ist schwarz oder passend zum Haarkleid oder sie entspricht der Substanz, in die sie zuletzt gesteckt wurde.

Augen

Die Augen liegen kaum sichtbar hinter und unter der reichen Behaarung. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß der Hund da durch schlecht sieht. Im Gegenteil: Es entgeht dem Beardie wenig, viel zu wenig. Der Ausdruck der Augen variiert von freundlich und einnehmend bis zu melancholisch und ausgesprochen gelangweilt. Mit seinen Augen fixierte der Beardie früher Schafe. Da aber Schafe im normalen Lebensraum der heutigen Beardie fehlen, richten sie ihren "Fixierinstinkt" auf allerlei Essbares. Auf diese Weise bleibt diese wichtige Eigenschaft doch der Rasse erhalten.

Ohren

Die sehr beweglichen Ohren sind das Organ, mit dem der Beardie den ersten Kontakt zu Mofas, Sirenen, bellenden Kollegen usw. aufnimmt, was zu begeisterten Reaktionen führt.


Zähne

Der Beardie hat starke Zähne, die sich vor keinem Material fürchten. Die meisten Beardie besitzen ein Scherengebiß, aber es gibt auch andere Formen. So der Überbiss, der sich besonders für spezielle Esstechniken eignet. Der Beardie besitzt die Eigenschaft, allerlei Leckereien spurlos und blitzschnell zwischen der reichen Behaarung von der Tischkante verschwinden zu lassen. Dies ist besonders auf Festen und Parties, wo der Beardie die Möglichkeit hat, seinen "Verschwindetrick" ausgiebig zu demonstrieren, eine Quelle der Freude, nicht zuletzt für den Hund selbst. Die Zunge des Hundes verdient besondere Erwähnung. Diese ist von frischer Farbe, und der Beardie benutzt sie, um seinem Herrn seine Liebe zu zeigen.


Körper

Die Vorhand und dem Hals müssen gut gewinkelt sein, damit das Mitschleppen von großen Stöcken über lange Strecken nicht zur Ermüdung führt. Die Hinterhand ist gut gewinkelt, um einen fliegende Rute und einen schnellen Sprint zu ermöglichen. Dabei greifen die Pfoten weit aus, aber nicht weit genug, um Kaninchen oder andere flüchtende Objekte zu erreichen. Die Brust ist tief und bietet reichlich Raum für Herz und Lunge, damit der Beardie genug Atem hat für die vielen Leibesübungen, bei denen er sich gerne auslebt.


Pfoten

Die Pfoten müssen groß genug sein, um ein optimales Beschmieren der verschiedenen Bodenbeläge zu ermöglichen. Dies kommt am besten zum Ausdruck bei Böden, die gerade gewischt oder gesaugt wurden. Die Pfoten müssen obendrein mit soviel Haar versehen sein, daß sich bei Schnee Eisklümpchen zwischen den Zehen bilden. Dies dient der optimalen Beziehung zwischen Mensch und Hund, denn: Das Entfernen durch das Herrchen schafft beim Hund ein Gefühl der Dankbarkeit, wodurch der Hund doch noch den Nutzen seines Herrchens einsieht.

Rute

Die Rute ist lang, und der Beardie wedelt gerne da mit, um allen zu gefallen. Diese Rute hat am äußersten Ende eine weißen Punkt, da mit man den Beardie im Dunkeln sehen kann.


Gangwerk

Das Gangwerk des Beardies ist elastisch und fließend, da mit er mit möglichst wenig Anstrengung möglichst lange rennen und toben kann.


Fell

Das Fell ist von solcher Länge und Beschaffenheit, dass es selbst bei schönem, trockenem Wetter eine Menge Möglichkeiten bietet, Dreck mit nach Hause zu bringen. Um das zu schaffen, benutzt der schlaue Beardie allerlei Hilfsmittel: Pfützen, Bäche, faulende Blätter usw. Dieses Fell und das gastfreundliche, herzliche Wesen des Beardies bieten schnell Unterschlupf für obdachlose Gäste wie Zecken und Flöhe.

Farbe

Der Beardie kommt in verschiedenen Farben vor und kann obendrein, je nach Beschäftigung, viele weitere annehmen. So können sich von Natur aus schwarze Beardies braun oder grau verkleiden, wenn sie sich im entsprechenden Sand oder Matsch rollen. Auffallend dabei ist, dass der Beardie eine Vorliebe für Farben hat, die das Weiß in seinem Fell überdecken.


Schlussbemerkung


Es gibt noch vielerlei Variationen, ohne dass sie als Fehler bezeichnet werden müssten. Falls sie in diesem Standard ihren Hund nicht wiedererkennen, sollten sie nochmals in einem anderen Standard nachlesen um festzustellen, ob es sich wirklich um einen Bearded Collie handelt.
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